Da Corona-Zeit ist und die SchülerInnen ausreichend Abstand halten sollten, wurden den SchülerInnen die Erkenntnisse zum Thema „Schulden und Gender“ in zwei Vorträgen präsentiert. Am 9.3. nahmen die 2. Jahrgänge und 3. Klassen am ersten Vortrag, gehalten von Frau Kühler-Kosztolanszky teil. Für die 5. Jahrgänge wurde der Vortrag am 16.3. von Frau MMag. Steinmann gehalten.
Die Referentinnen der Schuldnerberatung Wien sind fachlich top-kompetent und auch sehr empathisch, da sie bereits viele praktische Erfahrungen im Umgang mit Menschen, die unter ihren Schulden leiden, sammeln konnten.
Das Interesse der SchülerInnen an diesem Thema war sehr groß und die Vortragenden waren begeistert vom Engagement der SchülerInnen, die immer wieder Schätzungen abgeben konnten.
Die Vorträge waren „gut aufgebaut und kurzweilig“, wie eine Schülerin der 2HWW sagte. Das Gehörte wurde äußerst wertgeschätzt. So meinte z.B. ein Schüler: „Der Vortrag war eine gute Idee, damit wir jetzt schon wissen, was auf uns zukommt, wenn wir finanzielle Probleme haben. Wir sind durch diesen Vortrag gut auf die Zukunft vorbereitet.“ Eine Schülerin aus der 3FWA konstatierte: „Es war etwas zu wenig Zeit für dieses spannende Thema.“ Und eine Schülerin der 3FWB gab uns folgendes Feedback: „Das heute war interessant, hilfreich, nützlich, informativ!“
Ein Schüler aus der 5HSC sprach nach dem Vortrag noch mit Frau MMag. Steinmann, wie ein Autokredit am besten zu finanzieren sei.
Spannend zu hören war für SchülerInnen auch, wie viele ÖsterreicherInnen bereits verschuldet sind und dass die Kunden der Schuldnerberatung im Durchschnitt Schulden in der Höhe von € 60.000,-- haben.
Nicht gewusst hatten die meisten, dass es eine Problemkette zwischen Ausbildung, Arbeit, Einkommen und Schulden gibt. So hatte nur ein Drittel der Frauen, die 2021 zum ersten Mal in die Schuldenberatung kam, das Existenzminimum zur Verfügung und ein Drittel war arbeitslos. Die Hälfte der erstberatenen Klientinnen hatte als höchste abgeschlossene Ausbildung nur einen Pflichtschulabschluss. Diese Daten zeigen, dass eine gute Ausbildung ein wichtiger Schutz vor Schulden ist.
Aus Gendersicht ist es wichtig zu wissen, dass ca. 11% der Frauen Bürgschaften/Mithaftungen zur Absicherung der Kredite des Mannes oder Lebensgefährten übernehmen. Das Problem dabei ist, dass diese Bürgschaften auch bestehen bleiben, wenn die Beziehung schon gescheitert ist. Männer hingegen übernehmen Bürgschaften nur zu 3%.